Geflügelhaltung in Deutschland
Geflügel ist beliebt wie nie zuvor und dass, obwohl eigentlich immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten. 230 Eier und 14 kg Geflügelfleisch – so viel hat jeder von uns statistisch gesehen im Jahr 2017 gegessen. Chicken Wings, gebratene Putenbruststreifen im Salat, als Frühstücksei oder im Kuchen – Geflügelprodukte finden sich in vielen Gerichten und Lebensmitteln wieder.
Um dem hohen Bedarf nachzukommen, haben sich unsere Betriebsstrukturen in den letzten Jahren stark verändert. Und wir entwickeln sie weiter: Unsere Betriebe werden energieeffizienter und wir verbessern die Haltungsbedingungen für unsere Tiere.
Geflügel verstehen wir gefederte Nutztiere, die ursprünglich keine Haustiere waren, jedoch wie diese gehalten werden. Im Stall gehaltene Hühner gehören dazu, Fasane aus freier Wildbahn werden jedoch dem Wild zugerechnet. In Deutschland züchten wir am meisten Masthühner und Puten.
Zwei Züchtungen – Masthühner und Legehennen
Wir unterscheiden zwei Züchtungen in der Landwirtschaft:
Masthühner: Die schnell wachsenden Masthühner werden ausschließlich für die Fleischproduktion gehalten. Nach einer dreiwöchigen Brutzeit werden sie 30 bis 40 Tage gehalten, bevor sie ihr Zielgewicht erreichen und geschlachtet werden. Mit nur einem Prozent ist die Nachfrage nach biologisch gehaltenen Masthähnchen bisher in Deutschland eher gering.
Legehennen: Legehennen wachsen bei Weitem nicht so schnell wie die Masthühner, legen aber viele Eier. Im Schnitt circa 300 Eier pro Jahr. Damit sie auch im Herbst und im Winter Eier produzieren, werden die kürzeren Tage mit künstlichem Licht verlängert, wodurch die Hennen auch in den Wintermonaten noch Eier legen.
Ein Henne-Ei-Problem?
Wenn über Geflügelhaltung gesprochen wird, dann sprechen wir meistens von den Tieren, die in ihrem Stall entweder gemästet werden oder Eier legen. Doch wer sind die Vorfahren der Hühner? Ein philosophisches Problem ist diese Frage in unserem Fall nicht. Eher eine praktische Frage, die wir durch Spezialisierungen in verschiedenen Betrieben lösen:
- Basiszüchter ziehen die Elternküken auf und verkaufen sie an Vermehrungsbetriebe.
- In Vermehrungsbetrieben leben Hähne und Hennen zusammen, sodass die Eier der Hennen befruchtet werden. Die befruchteten Eier werden dann zu einer Brüterei gebracht.
- In Brütereien werden die befruchteten Eier 21 Tage bei exakt 37 Grad Celsius ausgebrütet. Am Tag ihres Schlüpfens werden die Tiere, je nachdem um welche Hühnerart es sich handelt, an Mast- oder Legebetriebe verkauft.
Welches Futter bekommen Masthühner und -puten?
Damit die Tiere möglichst gut versorgt sind, bekommen sie im Verlauf ihres Lebens drei verschiedene Futterarten: Starter-, Mast- und Endmastfutter. Jede dieser drei Futterarten ist auf das Alter der Tiere abgestimmt. Sie setzen sich aus einer unterschiedlich gewichteten Kombination aus Weizen, Mais, Soja-, Raps- und Sonnenblumenschrot und Aminosäuren zusammen.