Superfood aus Deutschland – die Mikroalge Spirulina als landwirtschaftliches Standbein
Schweinezucht, Ackerbau mit Getreide und ein wenig Damwild – bis vor zwei Jahren entsprach Ulrich Averbergs Hof einem ziemlich klassischen landwirtschaftlichen Betrieb in Deutschland. Dann hörte der gelernte Landwirt aus Ahlen einen Vortrag über Mikroalgen, die vor allem in Asien, aber inzwischen weltweit als Superfood gehandelt werden: „Ich war spontan von der Idee infiziert. Mikroalgen sind wahre Wunderwerke der Inhaltsstoffe: gesund, nachhaltig und regional. Und sie sind ein ganz neuer Markt, den wir uns erschließen können.“
Ulrich Averberg im Video-Porträt
Für Ulrich Averberg blieb es nicht bei einer spontanen Idee. Er überzeugte seine Familie und die Bank, beantragte Genehmigungen und ließ ein 2.480 m2 großes Gewächshaus bauen: das neue Zuhause für Millionen von einzelligen Mikroalgen, die auf den wissenschaftlichen Namen Spirulina platensis hören. Langsam arbeiteten er und seine Familie sich in die Algenzucht ein. Dank Erntemaschinen und Trocknungsautomaten läuft die Produktion weitgehend automatisiert ab. Die entstehenden Algenchips können dann vielfältig zu Pulvern oder Zusätzen weiterverarbeitet werden. „Die Algenzucht ist zu einem angenehmen und interessanten Arbeitsplatz geworden. Weil wir Produktionstechnik selbst in der Hand haben, können wir uns zudem immer weiterentwickeln und haben noch viele Ideen, die wir umsetzen wollen.“
Um sein Produkt stärker als regionales Superfood zu vermarkten, hat er zusammen mit anderen Algenbauern die „Deutsche Algen Genossenschaft“ gegründet. „Die Alge als Lebensmittel ist superinteressant, denn sie enthält alle acht Aminosäuren und so viele andere Inhaltsstoffe in komprimierter Form, wie sie in keinem anderen Lebensmittel natürlich vorkommt.“ Dabei ist sie nicht nur ein wertvolles Nahrungsmittel und Superfood für den Mensch, sondern auch für Hund und Katze. Über einen Online-Shop vermarkten die Betreiber so verschiedene Produkte für Mensch und Tier.