Mit digitalem Farming für den Umweltschutz
Eins steht fest: Pflanzen müssen gedüngt werden, sonst wächst auf dem Acker nichts, aber wenn Landwirt Hugo Hölken seinen Acker düngen will, geht sein erster Weg nicht zur Güllegrube – sondern zum PC. Denn seit etwa 13 Jahren setzt er zunehmend auf digitale Technologien, um seine Anbaumethoden zu optimieren und die Umwelt zu schonen. Erst nachdem er die Bedarfe seines Ackers berechnet hat, geht es Richtung Acker.
Hugo Hölken im Video-Porträt
„Aufgrund der natürlichen Gegebenheiten sind unsere Böden sehr inhomogen“, berichtet Hugo Hölken, der seinen Familienbetrieb im münsterländischen Nienberge seit 30 Jahren führt. Auf einem Acker gibt es erhebliche Unterschiede der Bodeneigenschaften, was sich auf das Wachstum und den Ertrag der Pflanzen auswirkt. Um Ertragseinbußen und erhöhte Belastungen der Umwelt durch zu viel oder zu wenig Dünger und Pflanzenschutz zu vermeiden, setzt er seit etwa 13 Jahren zunehmend digitale Technologien ein. Anhand von Kartierungen, Wetter- und Ertragsdaten der vergangenen Jahre berechnet er so im Detail, wo welche Mengen Düngemittel auf dem Acker benötigt werden. Die entstehenden Zonenkarten koppelt er nun an satellitengesteuerte Real Time Kinematik (RTK) Systeme an seinen Maschinen und kann pflanzen- und bedarfsgerecht Düngemittel auftragen. „Wir vermeiden so eine Über- oder Unterdüngung, was die Umwelt und das Grundwasser schont.“
Für Hugo Hölken bergen digitale Technologien, die an mechanische Prozesse geknüpft werden, ausschließlich Vorteile für den gesamten Prozess der Lebensmittelerzeugung: „Dank der Automation werden die in der Landwirtschaft arbeitenden Menschen entlastet, wir heben unser Ertragspotenzial und schonen Umwelt und Geldbeutel. Die digitale Technik ermöglicht es uns, den Anforderungen an Nachhaltigkeit, Umwelt- und Kilmaschutz gerecht zu werden.“ Um die vielen Vorteile der digitalen Landwirtschaft in der Gesellschaft bekannt zu machen, setzt der Landwirt sich auch politisch ein. „Mein Ziel ist es, der Bevölkerung die Vorbehalte gegenüber diesen Techniken zu nehmen und die Politik für eine wissenschaftsbasierte, ideologiefreie Landwirtschaft zu gewinnen.“