Mit Forschung und Agrarpädagogik die Landwirtschaft der Zukunft mitgestalten
Ca. 4.000 verschiedene Zuchtstämme Weizen baut Erich Gussen derzeit auf seinem Betrieb an – das sind deutlich mehr, als ein klassischer Landwirtschaftsbetrieb es tun würde. Doch Erich Gussen baut das Getreide nicht für den Verbrauch an, sondern zu Forschungszwecken: „Ich arbeite mit Züchtern von neuem Saatgut zusammen und mache hier auf meinem Acker in Jülich Feldversuche. Ich teste, wie ertragreich, krankheitsresistent und vorzüglich neue Kreuzungen sind.“
Erich Gussen im Video-Porträt
Weizen gehört zu einer der wichtigsten Nutzpflanzen in Deutschland, doch die zunehmenden klimatischen Veränderungen machen dem Weizen zu schaffen. Deshalb wird intensiv zu neuen Sorten geforscht, die besser den extremen Wetterverhältnissen trotzen. Als studierter Agraringenieur interessiert Erich Gussen sich für Forschung und Landwirtschaft und bringt diese beiden Bereiche mit seinen Feldversuchen zusammen: „Es ist spannend zu beobachten, wie neue Sorten entstehen und einen Beitrag in diesem Prozess leisten.“ Sein Hof in Jülich ist dabei einer von verschiedenen Standorten in Deutschland, in denen neue Getreidesorten getestet werden.
Mehr Aufklärung durch Agrarpädagogik
Neben den Feldversuchen mit Getreide haben sich Erich Gussen und seine Frau Dr. Inge Wolf noch ein zweites Standbein auf ihrem Hof aufgebaut: Mit dem Konzept „AckerErlebnis“ bringen sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen die moderne Landwirtschaft näher. „Wir haben festgestellt, dass in der Bevölkerung das Wissen über Landwirtschaft und was da auf dem Acker passiert – also wie unsere Lebensmittel wachsen – immer weniger wird.“ Mit sogenannter Agrarpädagogik bringt das Paar Schulklassen, Kindergärten, Familien und anderen Gruppen die Vielfalt der Natur und ihre Arbeit näher und versucht so, Klischees über die Arbeit in der Landwirtschaft zu entkräften: „Wenn dann die Menschen bei uns vom Hof gehen und sagen, sie haben etwas Neues gelernt, bestärkt es uns darin, diese Angebote weiterzuführen.“