Mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben
Dirk Schulte-Uebbing betreibt seinen Hof im Nebenerwerb – denn für ihn bedeutet die Arbeit in der Landwirtschaft Freude und Ausgleich zu seinem Hauptberuf als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Trotz seiner beruflichen Auslastung findet er Zeit für vielfältige Veränderungen auf seinem Hof – denn seine Familie und er haben eine Vision.
Dirk Schulte-Uebbing im Video-Porträt
Vom konventionellen zum ökologischen Anbau
Der Hof Schulte-Uebbing hat eine lange Tradition – erste Dokumente des Hofes reichen bis ins Jahr 1496 zurück. Nach Jahrhunderten der konventionellen Landwirtschaft mit Viehbetrieb und Ackerbau hat sich die Familie Schulte-Uebbing 2017 für einen Wechsel zur ökologischen Bewirtschaftung von Acker und Grünflächen entschieden.
„Landwirt zu sein bedeutet für mich: Verpflichtung und achtsamer Umgang mit den Ressourcen der Natur, dem Grund und Boden, den Tieren.“
In Anbetracht klimatischer Veränderungen und den Herausforderungen der Welternährung möchte er einen Beitrag leisten: Lebensmittel erzeugen und die Flora und Fauna für nachfolgende Generationen erhalten. Und dabei gleichzeitig schwarze Zahlen schreiben, also wirtschaftlich arbeiten.
Farming for future – Nachhaltigkeit und Effizienz im Einklang
Um seine eigenen Ansprüche und die gesetzlichen Anforderungen der ökologischen Landwirtschaft unter einen Hut zu bringen, setzt er auf neuste Technologien. Dazu gehören zum Beispiel solarbetriebene Maschinen mit GPS-Steuerung.
Dank feinster Sensorik an der Jät-Maschine, die zwischen Unkraut und Nutzpflanze unterscheiden kann, bleiben seine Böden durch Striegeln, Hacken und Jäten weitgehend frei von Unkraut. Digitale Messungen der Bodeninhaltsstoffe und jährliche Fruchtfolgen vervollständigen was Dirk Schulte-Uebbing „Farming for Future“ nennt. Auch eine große Blumenwiese als Lebensraum für Insekten und mehrere Bienenvölker gehören zu seinem Ansatz.
Weil nach der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft die Böden zwei Jahre nicht beackert werden dürfen, wird er in diesem Jahr 2020 zum ersten Mal die Möhren, Kartoffeln, Rote Beete, Kürbis und Ackerbohnen aus diesem Anbau ernten.
„Ob unser Hof schon zur modernen Landwirtschaft gehört, wird sich innerhalb der nächsten Monate und Jahre zeigen. Es ist aber das strategische Ziel einen modernen Betrieb zu unterhalten, der nachhaltig für Biodiversität, Klimaschutz und Artenvielfalt steht und den auch mit grünen Ideen schwarze Zahlen erwirtschaftet.“