Die Vielfalt von Schweinefleisch
35,7 kg Schweinefleisch isst jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr. Damit ist Schweinefleisch Deutschlands beliebtestes Fleisch.
Ob als Filet, Braten, Schnitzel, als roher oder gekochter Schinken auf dem Brot oder in Hackfleischgerichten – Schweinefleisch ist eine Grundlage für unsere Ernährung. Und es ist besser als sein Ruf: es galt als fettreich, doch dank moderner Züchtung setzen Schweine deutlich weniger Fett an.
Inhaltsstoffe von Schweinefleisch
Schweinefleisch enthält vor allem Wasser. Außerdem hochwertiges Eiweiß, Fett, Bindegewebe und Mineralstoffe. Doch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe unterscheidet sich je nach Körperteil.
- Muskelfleisch von der Schulter, vom Rücken oder Schinken hat einen geringen Fettanteil (unter 10 Prozent) und den größten Eiweißanteil (etwa 20 Prozent).
- Mittelfette Stücke vom Kamm oder den Stelzen enthalten bis zu 20 Prozent Fett und etwa 16 Prozent Eiweiß.
- Fette Abschnitte wie die Schwarte vom Bauch können bis zu 30 Prozent Fett enthalten.
Schweinehaltung – vom Ferkel zum Mastschwein
Deutschland ist der größte Schweinefleischproduzent Europas. 1/3 der Schweine wird in Niedersachsen gehalten, darauf folgt Nordrhein-Westfalen.
Da es beim Thema Schweinehaltung einiges zu beachten gibt, sind die meisten Schweinehalter auf spezielle Bereiche der Tierhaltung wie der Aufzucht von Ferkeln oder auf die Schweinemast spezialisiert.
Geburt: Zuchtsauen werden zweimal pro Jahr in der Regel künstlich besamt. Nach etwa 115 Tagen gebären sie im Schnitt 12 Ferkel pro Wurf. Hat eine Sau mehr Ferkel als Zitzen, übernimmt eine Ammensau.
Kinderstube: Die ersten Wochen verbringen die Ferkel zusammen mit ihrer Mutter in Abferkelbuchten. Dann kehrt die Sau ins Deckzentrum zurück und die Ferkel werden mit anderen gleichaltrigen Ferkeln zu Gruppen zusammengeführt.
Maststall: Vom Zuchtstall werden die Ferkel in der Regel nach 10 bis 12 Wochen an Mastbetriebe verkauft. Dort leben sie in Gruppen mit bis zu 45 Tieren zusammen bis sie im Alter von sechs Monaten ihr Schlachtgewicht von 120 kg erreichen.
Das Wohlbefinden der Tiere
Schweine sind Nutztiere, doch nur Tiere, die gesund sind und sich wohlfühlen bringen eine gute Zuchtleistung und schmackhaftes Fleisch. Deshalb achten wir in der Schweinehaltung auf das Wohl der Tiere und eine artgerechte Haltung – selbstverständlich unter Beachtung aller Anforderungen zum Tierschutz.
Optimale Fütterung: Die Zusammensetzung der Futtermittel hat einen enormen Einfluss auf das Verhalten und Wohlbefinden der Tiere. Neben einem Kraftfuttermix aus verschiedenen Körnern haben wir gute Erfahrungen mit Rohfasern und Raufutter gemacht. Das vertragen die Tiere nicht nur gut, sondern es beschäftigt sie auch.
Gesundes Stallklima: Gute Belüftung, unterschiedliche Belichtung und keine zu hohen Temperaturen – so mögen es Schweine am liebsten. Mit moderner Technik stellen wir sicher, dass wir für gute klimatische Bedingungen sorgen.
Beschäftigung & Spiel: Schweine sind soziale, neugierige und verspielte Tiere. Das Gesetz verpflichtet uns sogar dazu, den Tieren Spielzeuge zur Verfügung zu stellen. Deshalb wirst Du in jedem Stall Spielzeuge wie Seile, Bälle, Strohballen, Baumstämme oder Beißringe finden – auch das gehört zur artgerechten Schweinehaltung.
Schweinefleisch – Tipps vom Kauf bis zur Zubereitung
In der Bolognesesoße für Spaghetti, als Schweinebraten, Schweinshaxe, in der Bratwurst oder als Aufschnitt. Schweinefleisch ist vielseitig und bei uns Deutschen besonders beliebt. Was du beim Kauf bis zur Zubereitung beachten musst, haben wir Dir zusammengefasst:
Kühlkette einhalten: Schweinefleisch ist ein leicht verderbliches Nahrungsmittel. Vor allem an warmen Tagen solltest Du es nach dem Kauf schnellstmöglich in den Kühlschrank legen. Bei 4 bis 6 Grad hält es sich so einige Tage.
Einfrieren: Möchtest Du frisches Fleisch einfrieren, am besten vor dem Einfrieren auspacken und mit wenig Luft in einen Gefrierbeutel einschließen. Einmal aufgetautes Fleisch sollte nicht mehr wieder eingefroren werden.
Zubereitung: Verwende ein scharfes Messer und schneide quer zu den Fleischfasern, damit Du verhinderst, dass der schmackhafte Fleischsaft austritt.
Vorsicht mit anderen Zutaten: Rohes Fleisch darf nicht in Kontakt mit anderen, roh zu verzehrenden Lebensmitteln in Kontakt geraten. Schneidebretter, Messer und Hände immer gut abwaschen, bevor Du sie zum Schneiden von Salat, Brot usw. verwendest.
Braten, kochen, garen: Schweinefleisch eignet sich nicht zum Rohverzehr. Es sollte mindestens zwei Minuten auf 70 Grad erhitzt werden, damit schädliche Bakterien abgetötet werden. Beim langsamen Garen im Ofen kann es gerne zwei Stunden brauchen, bis auch der innerste Kern des Fleischstücks diese Temperatur erreicht hat. Beim Anschneiden sollte der austretende Saft klar sein – weder rosa noch rot.
Pökeln und räuchern: Rohschinken aus Serrano, Parma oder dem Schwarzwald werden ungekocht verarbeitet. Durch pökeln, eine Behandlung mit Salz, trocknen und gegebenenfalls räuchern werden die Schinken haltbar gemacht und sind auch ungekühlt mehrere Monate haltbar.