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landwirtschaftliche Pferdebetriebe

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1,3

Millionen Pferde leben in Deutschland.


26.299

Fohlen wurden 2019 geboren


Etwa 10.000

Betriebe verdienen ihren Lebensunterhalt mit Pferden


Landwirtschaftliche Pferdebetriebe in Deutschland

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Deutschland gehört zu einer der wichtigsten Pferdezuchtnationen der Welt: Etwa 1,3 Millionen Pferde gibt es hierzulande. Anders als noch vor 100 Jahren erledigen heute Landmaschinen das Pflügen und andere Arbeiten, für die früher Pferde eingesetzt wurden. Es gibt zwar auch weiterhin Arbeitspferde, die weitaus meisten, in Deutschland lebenden Pferde, sind jedoch Freizeit- und Sportpferde.

 

Gesetzliche Vorgaben für landwirtschaftliche Pferdebetriebe

Der Reitsport ist eine beliebte Freizeitbeschäftigung für etwa 4 Millionen Reiterinnen und Reitern und ein bedeutender Wirtschaftszweig. So mancher Bauernhof hat deshalb im Neben- oder Vollerwerb auf Pferdehaltung umgestellt. Doch längst nicht jeder Pferdehof ist ein landwirtschaftlicher Betrieb. Es gibt klare Vorgaben, was einen Hof zu einem landwirtschaftlichen Betrieb macht: 

 

Eigener Futteranbau: Der Gesetzgeber schreibt vor, dass Pensionspferde oder die eigenen Tiere zu 50 Prozent oder mehr mit selbst angebautem Futter gefüttert werden müssen. Dafür sind entsprechende Flächen notwendig und man rechnet pro ausgewachsenem Pferd mit mindestens 0,5 Hektar Gründland bzw. Ackerfläche für die Erzeugung von Heu und Hafer. Auch entsprechende Lagerflächen müssen verfügbar sein. Betriebe, die nicht über entsprechende Flächen verfügen oder aus anderen Gründen kein Futter anbauen, zählen deshalb nicht zu den landwirtschaftlichen Betrieben.

 

Qualifizierte Arbeitskräfte: Die Leitung eines Pferdebetriebs erfordert Know-How. Pferdewirte brauchen betriebswirtschaftliche Kenntnisse auch über den Futteranbau und den Umgang mit Tieren Bescheid wissen.

 

Wirtschaftlichkeit: Wie jeder landwirtschaftliche Betrieb müssen auch Pferdehöfe nachweisen, dass sie Erträge erzielen, um als landwirtschaftlicher Betrieb zu gelten.

Arten von Pferdebetrieben

Es gibt verschiedene Pferdebetrieben, sowohl Mischformen als auch Höfe, die sich auf einen Betriebszweig spezialisieren.

Pensionsställe: Pensionsställe bieten Pferdehaltern, die keinen eigenen Stall haben, eine Unterkunft für ihr Pferd und versorgen sie zumindest teilweise. Zu einem Pensionsstall gehört meist auch eine Reithalle oder ein Reitplatz.

Zucht- und Ausbildungsställe: Deutsche Pferdehöfe sind bekannt für ihre Zucht. Insgesamt gibt es 13 deutsche Pferderassen. Eine bekannte aus Nordrhein-Westfalen stammende Rasse ist der Westfale – ein genügsames Sportpferd. Zucht- und Ausbildungsbetriebe konzentrieren sich darauf, die Zuchtlinie einer Rasse weiterzuführen und die gezüchteten Tiere zu verkaufen. Oft werden die Tiere schon als Fohlen verkauft, mit etwa drei Jahren angeritten oder bis zum Turnierpferd ausgebildet.

Reiterhof: Reiterhöfe richten sich insbesondere an Personen, die kein eigenes Pferd besitzen, das Reiten aber lernen und ein Pferd für eine Reitstunde oder einen Ausritt ausleihen möchten. Oft sind Reiterhöfe gemischte Betriebe und halten auch Pensionspferde.

Pferdegestützte Therapie: Pferde werden bereits seit vielen Jahren als Therapietiere eingesetzt und so mancher Hof hat sich auf Reittherapie spezialisiert. Neben einer Ausbildung zum Pferdewirt oder Reitlehrer sind für die pferdegestützte Therapie jedoch noch weitere Qualifizierungen notwendig, zum Beispiel ein Psychologie- oder Pädagogikstudium.

Arbeitspferde in Deutschland

Auch wenn sie wie ein Relikt aus einer anderen Zeit wirken – es gibt sie noch: Arbeitspferde. In der Forstwirtschaft, beim Schafe hüten oder Acker pflügen bringen sie ihre Pferdestärken ein.

Forstwirtschaft: Früher kamen Baumfäller nicht ohne die starken Kaltblüter aus, die die dicken Stämme aus dem Wald zogen. Heute dominiert in der Forstwirtschaft der Einsatz von Maschinen. Doch haben Rückepferde gegenüber Maschinen auch deutliche Vorteile: Sie schonen den Boden und den Baumbestand und sind auch bei schwierigen Bodenverhältnissen einsetzbar. In Thüringen wird deshalb seit einigen Jahren die Kombination von Pferden und Maschinen in der Forstwirtschaft auch finanziell gefördert.

Landwirtschaft: In Deutschland ist das Hüten von Schafherden zu Pferde eher unüblich, in Australien oder in den USA aber eine sehr gängige Praxis. Auf einigen Bio-Höfen verzichten Landwirte ganz oder teilweise auf Maschinen und pflügen oder mähen mit dem Pferdezug. Auch in Weinbergen, die oft an steilen Hängen und in schwierigem Gelände angelegt sind, werden Arbeitspferde bis heute eingesetzt.

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