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Die wichtigsten Rinderrassen in Deutschland

Die wichtigsten Rinderrassen in Deutschland 

Fast 11,2 Millionen Rinder leben heute in Deutschland. Die meisten von ihnen sind Nutztiere und dienen der Milch- oder Fleischproduktion. Einige werden auch zur Landschaftspflege oder als Zuchttiere gehalten. Dabei gilt: Nicht jede Rinderrasse eignet sich für jeden Zweck. Deshalb wird primär nach Milchrassen (Rinder, die eine hohe Milchleistung bringen, aber wenig Fleischertrag haben) und Fleischrassen (Rinder, die eine starke Muskulatur und gute Fleischstruktur bei niedriger Milchleistung haben) unterschieden. Zudem gibt es noch Zweinutzungsrassen – also Rassen, die gleichzeitig zur Fleisch- und Milchproduktion gezüchtet werden. 

Bei der Rinderhaltung in der Landschaftspflege geht es weniger um bestimmte Leistungseigenschaften bestimmter Rassen, sondern um die Robustheit der Tiere, ihr Gewicht und ihre Klauenform. Grünlandstandorte, Flussauen und Salzmarschen entstanden ursprünglich durch Weidetiere und werden bis heute durch diese gepflegt. Gleichzeitig tragen die Tiere auch zur Bodenfestigkeit bei, besonders in Hangregionen oder an Bächen und Flüssen. Deshalb werden für die Landschaftspflege meist kleine Rinderrassen mit einem geringen Gewicht und kleinen Klauen eingesetzt.

 

Wir geben Dir eine Übersicht über die am meisten in Deutschland genutzten Rinderrassen und ihre Eigenschaften. 

Milchrassen

Deutsche Holstein („Holstein fresian“): 

Die „Deutsche Holsteins“ sind die am häufigsten vorkommende Rinderrasse Deutschlands und machen 47 Prozent der gehaltenen Rinder aus. Das Holsteinrind ist typischerweise schwarz-weiß oder rötlich-weiß gefleckt und hat eine weiße Schwanzspitze. Die Färse (weibliches Rind, das noch nicht gekalbt hat) bringt in der Regel ihr erstes Kalb im Alter von 25 bis 28 Monaten zur Welt. Die Deutsche Holstein-Kuh kann große Mengen Futter aufnehmen und zeichnet sich durch eine hohe Milchproduktion aus.

Deutsches Braunvieh:

Wie der Name dieser Rasse andeutet, hat das Braunvieh ein einheitlich braun bis graubraunes Fell und ein helles Maul. Die Bullen haben ein dunkleres Fell als die Kühe. Tiere dieser Rasse haben eine hohe Milchleistung. Sie gelten als hitzetolerant und werden daher gerne auch in wärmeren Gegenden gehalten. Die Milch des Braunviehs enthält einen hohen Anteil Kappa-Kasein B, das für die Käseproduktion genutzt wird. 

Fleischrassen

Angus:

Die vermutlich bekannteste Rinderrasse für die Fleischproduktion ist das aus Schottland stammende Angus-Rind mit einem einfarbig schwarzen oder braunen Fell. Das Rind ist von Natur aus hornlos und für seinen ruhigen Charakter bekannt. Deshalb werden Angus-Rinder auch gerne im Freien gehalten. Das Fleisch der Angus-Rinder ist wegen seiner guten Marmorierung, seinen feinen Fasern als zart und sehr schmackhaft bekannt. 

Limousin: 

Das aus Frankreich stammende Limousin-Rind ist einfarbig und hat ein mittelbraunes Fell. Rund um die Maul- und Augengegend findet sich die charakteristische helle Färbung. Limousin-Rinder eignen sich besonders für die Mutterkuhhaltung. Sie sind besonders widerstandsfähig und brauchen bei der Abkalbung nur selten Hilfe. 

Zweinutzungsrassen

Simmentaler:

Die nach dem Schweizer Simmental benannte Rasse ist auch als Fleckvieh bekannt. Dabei können die Flecken auf dem ansonsten weißen Fell Farbnuancen von dunkelbraun bis gelblich annehmen. Charakteristisch sind die dunklen Pigmente im Augenbereich, die die Tiere vor Sonnenbrand schützen. Während die Kühe eine sehr gute Milchleistung aufweisen, wachsen die Bullen-Kälber schnell und entwickeln starke Muskelpartien, was sie ideal für die Jungbullenmast macht. Simmentaler stellen die zweitgrößte Rinderherde der Welt.

Gelbvieh:

Die einfarbige Fellfarbe des Gelbviehs reicht von rotgelb bis hellgelb. Diese Rasse stammt aus den Höhenregionen im Süden Deutschlands und wurde in der Vergangenheit insbesondere als Zugtier und bei der Landarbeit eingesetzt. Der für diese Arbeit geeignete Körperbau mit langen Gliedmaßen und einem muskulösen Oberkörper kommt heute auch der Mutterkuhhaltung sowie der Rindermast zugute. 

Rinderrassen in der Landschaftspflege

Dahomey:

Das Dahomey-Rind stammt aus Afrika und ist mit einem Stockmaß von etwa einem Meter die kleinste Rinderrasse der Welt. Das Zwergrind ist schwarz oder grau mit häufig weißen Flecken am Bauch und nach vorne gekrümmten Hörnern. Dank ihrer Beweglichkeit, Genügsamkeit und den kleinen Klauen werden Dahomey-Rinder speziell für die Landschaftspflege gezüchtet. 

Hinterwälder:

Die Rasse der Hinterwälder stammt aus dem Schwarzwald und gilt als die langlebigste Rinderrasse Deutschlands: Die Tiere können ein Alter von bis zu 18 Jahren erreichen. Sie sind eher zierlich gebaut und haben bräunliche Flecken auf weißem Fell und einen meist weißen Kopf. Dank ihrer guten Trittsicherheit, Widerstandsfähigkeit, einem vergleichsweise geringen Gewicht und harten Klauen wird diese Rasse gerne in der Landschaftspflege in schwierig zugänglichen Gebieten eingesetzt.

 

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