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Die Vielfalt von Kohlgemüse

Die Vielfalt von Kohlgemüse

Blumenkohl, Grünkohl, Weißkohl, Rotkohl, Kohlrabi, Rosenkohl – Kohl ist unglaublich vielseitig. Über 40 Kohlsorten gibt es als Wildformen und gezüchteten Abwandlungen. Verarbeitet zu Sauerkraut, Krautsalat, als Beilage oder in Gemüsepfanne verarbeitet, ist Kohl wieder zur beliebten Zutat in der gesunden Küche geworden. 

 

Der Kohl hat eine sehr lange Geschichte: einige Sorten wurden bereits im 8. Jahrhundert in Europa angebaut und sind aus vielen traditionellen Gerichten nicht wegzudenken. Doch auch in der modernen Küche sollte der Kohl nicht fehlen, denn er ist dank seiner wertvollen Inhaltsstoffe ein echtes Superfood. Und weil er es kalt mag, ist er in Deutschland vor allem im Herbst und Winter regional und saisonal erhältlich. Manche Sorten werden aber auch schon im Sommer geerntet.

Kohlanbau in Deutschland 

Weißkohl und Blumenkohl werden deutschlandweit besonders häufig angebaut. Die Anbaugebiete von Grünkohl und Rosenkohl liegen vor allem in Norddeutschland. Mit einer Anbaufläche von 334 Hektar und einem Gesamtertrag von etwa 62.000 Dezitonnen (6.200.000 Kilogramm) ist Grünkohl einer der Spitzenreiter in Westfalen-Lippe. Aber auch Weißkohl mit über 73.000 Dezitonnen Gesamtertrag, Rotkohl mit über 46.000 und Blumenkohl mit etwa 41.000 Dezitonnen sind besonders ertragreich. 

Die Vielfalt des Kohls macht ihn so besonders. In allen Formen und Farben kommt er auf unsere Teller. In Deutschland sind folgende Sorten besonders beliebt. Sie werden regional auf unseren Feldern angebaut: 

  • Weißkohl
  • Rotkohl
  • Grünkohl
  • Spitzkohl
  • Wirsing
  • Blumenkohl
  • Broccoli
  • Rosenkohl
  • Romanesco
  • Kohlrabi
  • Pak Choi
  • Chinakohl

Anbau von Kohl – von der Saat bis zur Ernte

Den Blumenkohl ausgenommen sind Kohlarten recht einfach zu anzubauen. Die wohl wichtigste Regel lautet: niemals Kohl auf Kohl. Also niemals zwei verschiedene Kohlsorten hintereinander auf dem gleichen Boden anbauen, sondern mit einer anderen Kultur, zum Beispiel Bohnen oder Gurken, abwechseln. So kann sich das Erdreich regenerieren und Schädlinge und Krankheiten sich gar nicht erst entwickeln.

 

Die Aussaat von Kohl 

Kohlarten benötigen einen sehr nährstoffreichen Boden. Deshalb wird das Freilandbeet im Herbst mit Kompost oder Tierdung für die Saat vorbereitet. Viele Kohlarten werden zunächst im Frühjahr im Gewächshaus vorgezogen und dann als Jungpflanze ins Freie gesetzt. Spätere Sorten können bei wärmeren Temperaturen auch direkt draußen ausgesät werden.

 

Pflege und Wachstum von Kohl

Kohlsorten brauchen ausreichend Wasser. Der aufgelockerte Boden sollte deshalb immer feucht sein. Vor allem bei festem, flachem Boden kann auch eine Nachdüngung nötig sein. Übrigens: Kamille oder Kümmel als Randpflanzen können das Aroma des Kohls verfeinern.

 

Die Kohlernte

Die Reife und somit die Erntezeit ist je nach Sorte sowie den Wetter- und Bodenbedingungen unterschiedlich. Weißkohl kann beispielsweise bei idealen Bedingungen schon nach 50 Tagen im April oder Mai geerntet werden. Am längsten braucht der Grünkohl: Zwischen 250 bis 300 Tagen liegen zwischen Aussaat und Ernte. Grünkohl und Rosenkohl schmecken zudem aromatischer, wenn sie einmal Frost mitbekommen haben.

 

Die Lagerung von Kohl

Eins haben Kohlsorten alle gemeinsam: Sie halten sich am besten in kühler Dunkelheit - allerdings unterschiedlich lang. Zarte Früh- und Sommerkohlsorten wie Spitzkohl und Broccoli bleiben nur wenige Tage frisch, Herbst- und Winterkohl wie Rot- und Weißkohl können bei richtiger Lagerung auch überwintern.

 

Warum Kohl ein Superfood ist

Blaubeeren sind dafür bekannt, freie Radikale abzufangen und das Immunsystem zu stärken. Wusstest du, dass zum Beispiel Wirsing und Weißkohl auch einen hohen Anteil Radikalenfänger haben? Dank ihrer vielen Vitamine und anderen wertvollen Mineralstoffen und sehr wenigen Kalorien sind Kohlarten ein Boost für die Gesundheit.

Kohl …

… beugt Alterungsprozessen vor und hält jung, denn Stoffe wie Chlorophyll und Phenole schützen unsere Zellen vor schädlichen Einflüssen.

… stärkt das Immunsystem, denn alle Kohlsorten haben einen hohen Vitamin-C-Gehalt. 100 g Rosenkohl reichen beispielsweise aus, um deinen Tagesbedarf an Vitamin C zu decken.

… fördert die Blutbildung, denn er enthält, je nach Sorte, viel oder zumindest eine ansehnliche Menge Eisen.

… ist gut fürs Klima, denn Kohl kann in unseren Breitengraden angebaut werden, ist anspruchslos im Anbau und hat eine gute CO2-Bilanz.

 

Wie wir Kohl essen

Bis vor einigen Jahrzehnten hatte der Kohl einen hohen Stellenwert in der deutschen Küche. Ob als Sauerkraut mit Kassler und Kartoffelpüree, Rotkohl zum Braten oder Grünkohl mit Pinkel – all diese typischen Gerichte sind ohne die Gemüsefamilie des Kohls nicht denkbar. Diese Gerichte gibt es natürlich immer noch, doch in den letzten Jahrzehnten waren andere Gemüsesorten beliebter. Inzwischen hat der Kohl wieder Aufwind gewonnen. Einerseits wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe, aber auch weil Sterneköche und Rezepte aus anderen Ländern uns gezeigt haben, dass Kohl auch ganz anders schmecken kann.

Grünkohl macht sich zum Beispiel gut neben Mango und ein bisschen Ingwer in einem Smoothie. Er schmeckt auch köstlich als gerösteter Grünkohl aus dem Ofen? Wirsing-Rouladen lassen sich neben der traditionellen Hackfleischfüllung auch vegetarisch mit Pilzen und Nüssen füllen. Auch in exotischen Gerichten wie Currys machen sich Blumenkohl, Broccoli und Romanesco gut. Ob roh, blanchiert, gekocht oder im Ofen – jede Kohlsorte hat ihre besonderen Eigenarten und schmeckt, je nach Zubereitungsart, auch wieder ganz unterschiedlich.

 

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