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Hofübergabe

Hafer: Aussaat, Anbau & Ernte

Hafer ist seit Jahrtausenden ein bei Mensch und Tier beliebtes Getreide. Und das aus gutem Grund: Mit seinem hohen Ballaststoffgehalt hält er satt und unterstützt eine gesunde Verdauung. Zudem punktet er mit Antioxidantien, wertvollen Mikronährstoffen und eignet sich als wandelbares Ersatzprodukt in der veganen Ernährung. Wir zeigen Dir, wie Hafer angebaut wird und für welch vielfältige Verwendungszwecke er sich eignet.

Was ist Hafer? 

Hafer („Avena sativa“) ist eine Getreideart, die aufgrund ihrer ernährungsphysiologischen Vorteile immer beliebter wird. Hafer gehört zur Familie der Süßgräser und ist bekannt für seine zarten, nahrhaften Körner. Es ist ein robustes Getreide, das in vielen verschiedenen Klimazonen gedeihen kann. Hafer gehört zudem zu den ältesten angebauten Getreidearten der Welt. Bereits vor mehr als 3.000 Jahren wurde Hafer in Europa und Asien angebaut.

 

Wie sieht die Haferpflanze aus?

Die Haferpflanze ist eine Getreideart, die in Büscheln wächst und eine Höhe von etwa 60 bis 120 Zentimetern erreichen kann. Sie hat einen aufrechten, hohlen und grünen Stängel, der Wasser und Nährstoffe transportiert. Die langen, schmalen grünen Blätter befinden sich am Stängel und dienen der Photosynthese. Am Ende des Stängels bildet sich eine lange Ähre. Sie besteht aus mehreren dünnen und hängenden Spelzen, die die einzelnen Haferkörner umgeben. Die Spelzen sind in der Regel von blassgelber oder grüner Farbe. Im Inneren der Ähre befinden sich die Haferkörner, die eng aneinandergereiht sind.

 

In welchen Produkten steckt Hafer? 

Hafer ist äußerst vielseitig. Er dient als Nahrungsmittel für Menschen, ist als Pferdefutter beliebt und eignet sich für die Hautpflege.

  • Lebensmittel: Das bekannteste Haferprodukt sind wohl Haferflocken, die als Basis für Müsli dienen. Hafer wird auch zur Herstellung von Hafermilch, Haferjoghurt, Hafermehl, Müsliriegeln und als Zutat in Backwaren wie Brot und Keksen verwendet. Aufgrund seines hohen Nährstoffgehalts und seiner vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten erfreut sich Hafer immer größerer Beliebtheit und gilt als ein heimisches Ersatzprodukt in der veganen Ernährung.
  • Futtermittel: Auch Tiere mögen Hafer, besonders Pferden liefert das Getreide viel Energie. Dies war vor allem in der Vergangenheit von Bedeutung, als Pferde im Transport- und Militärwesen sowie in der Land- und Forstwirtschaft vielseitig eingesetzt wurden.
  • Hautpflege: Hafer wird traditionell bei Hautirritationen wie Ekzemen oder Ausschlägen verwendet, um diese zu lindern und Entzündungen zu bekämpfen. Die zwei bekanntesten Anwendungen sind Haferbäder oder -umschläge. Für beide Anwendungen werden Haferflocken zunächst sehr fein gemahlen und mit warmem Wasser vermengt. Für ein Haferbad wird die Masse zusammen mit weiterem Wasser in eine Badewanne gegeben. Bei einem Haferumschlag wird die Masse direkt auf die betroffene Hautstelle gegeben und mit einem Tuch oder einer Binde fixiert.

Welche Ansprüche hat Hafer an seine Umgebung? 

Hafer ist ein Getreide, das relativ anspruchslos ist und in vielen verschiedenen Klimazonen angebaut werden kann. Er bevorzugt jedoch kühleres, gemäßigtes Klima. Wichtige Anbaugebiete für Hafer sind Nordamerika, Europa und einige Teile Asiens. Hafer benötigt gut durchlässigen Boden, der reich an organischen Substanzen ist. Idealerweise sollte der pH-Wert des Bodens neutral bis leicht sauer sein. Der Boden sollte auch in der Lage sein, Feuchtigkeit zu speichern, da Hafer eine gewisse Bodenfeuchtigkeit benötigt. 

 

Haferanbau und -verarbeitung 

  • Aussaat: Die Aussaat des Hafers erfolgt typischerweise im Frühjahr, wenn die Bodentemperatur ausreichend angestiegen ist. Der Boden wird vorbereitet, indem er gepflügt und gegrubbert wird, um eine feine Krümelstruktur zu schaffen. Die Haferkörner werden dann mit einer Sämaschine in den Boden gebracht. 
  • Ernte: Die Ernte des Hafers erfolgt, wenn die Körner vollständig gereift sind und die Halme golden und trocken aussehen. Der Erntezeitpunkt variiert je nach Region und den klimatischen Bedingungen. Früher wurde Hafer von Hand geerntet, heute erfolgt die Ernte maschinell mit Mähdreschern. Der Hafer wird geschnitten, gedroschen und die Körner von den Halmen getrennt. Hafer kann je nach Sorte und Anbaubedingungen zwei- bis dreimal im Jahr geerntet werden.
  • Verarbeitung: Im Mähdrescher werden die Körner von den restlichen Pflanzenteilen getrennt und gereinigt, danach ggf. getrocknet, um seinen Feuchtigkeitsgrad zu reduzieren. Anschließend kann das Getreide eingelagert werden oder zur Weiterverarbeitung abtransportiert werden.

 

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Welche Inhaltsstoffe hat Hafer?


Hafer ist reich an nährstoffreichen Inhaltsstoffen, die ihn zu einem gesunden und wertvollen Lebensmittel machen. Er enthält sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe, wobei der lösliche Ballaststoff Beta-Glucan besonders hervorzuheben ist. Beta-Glucan dient der Senkung des Cholesterinspiegels, der Regulierung des Blutzuckerspiegels und der Förderung einer gesunden Verdauung.

Hafer ist eine gute Proteinquelle und reich an verschiedenen Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien. Zu den enthaltenen Vitaminen gehören Vitamin B1 (Thiamin), das für den Stoffwechsel von Kohlenhydraten und die Energiegewinnung wichtig ist, sowie Vitamin B5 (Pantothensäure), das eine Rolle bei der Hormonproduktion und der Energiegewinnung spielt. Hafer enthält auch Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Zink, die für verschiedene Körperfunktionen von Bedeutung sind.

 

Wie Du Haferflocken ganz einfach zu Hafermilch verarbeitest

Hafermilch ist bei einer veganen oder laktosefreien Ernährung eine gute Alternative für Kaffee, Tee und Co. Sie ist ganz einfach und preisgünstig herzustellen, denn Du benötigst lediglich Haferflocken, Wasser und optional etwas Süßungsmittel sowie Aromen. 

Wasche eine Tasse Haferflocken gründlich ab, um eventuelle Rückstände zu entfernen. Gib die abgespülten Haferflocken zusammen mit 4 Tassen Wasser in einen Mixer. Mixe die Zutaten für etwa eine Minute, bis eine milchige Konsistenz entsteht. Wenn Du die Hafermilch süßen möchtest, kannst Du jetzt Ahornsirup, Datteln oder ein anderes Süßungsmittel hinzufügen. Ebenso kannst Du mit einem Schuss Vanilleextrakt oder anderen Aromen experimentieren, um den Geschmack zu variieren.

Um die Haferreste zu entfernen und eine glatte Textur zu erhalten, gieße die Mischung durch ein feines Sieb oder einen Nussmilchbeutel. Drücke den Rückstand im Sieb leicht aus, um die Flüssigkeit vollständig zu extrahieren und fülle die Hafermilch in einen Behälter ab. Im Kühlschrank bleibt sie für etwa 3-5 Tage frisch.

Vor dem Verzehr solltest Du die Hafermilch gut schütteln, da sich beim Stehen gröbere Inhaltsstoffe absetzen können.

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