Feldsalat – ein beliebtes Unkraut
Über viele Gemüsesorten wissen wir, dass sie schon seit Jahrhunderten in den Küchen verschiedener Regionen verwendet werden. Nicht so beim Feldsalat: Er galt bis zum Mittelalter als Unkraut und wird erst sei etwa 100 Jahren angebaut. Sieht man die Vielzahl der Namen, unter dem dieses besondere Unkraut heutzutage auf Speisekarten zu finden ist, kann man zurecht schlussfolgern, dass sich sein Ruf gebessert hat. In Thüringen und Sachsen heißt er Rapunzel, in Rheinland-Pfalz und im Saarland Mausohrsalat, in Österreich Vogerlsalat und in der Schweiz Nüsslisalat – denn er ist für seinen nussig-milden Geschmack bekannt. Auch mit seinen Inhaltsstoffen kann der Feldsalat punkten: Er enthält neben Vitaminen Folsäure, Eisen, Kalium und Calcium. Als Mitglied der Familie der Baldriangewächse findet sich in seinen Blättern außerdem Baldrianöl – jedoch in schwacher Konzentration.
Unkompliziert und winterfest
Mit Salat ist es ja so eine Sache – die meisten Sorten trotzen unseren winterlichen Temperaturen nicht. Der Feldsalat hingegen verträgt auch kaltes Wetter und bringt so auch im Winter frische Farbe auf unseren Teller. Die Hauptanbaugebiete dieses Salats in Deutschland liegen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Je nach Sorte wird der Samen des Feldsalats entweder im Sommer (für eine Ernte im September und Oktober) oder aber im Herbst (für eine Ernte im Winter) ausgesät. Bei der Anpflanzung des Salats in bereits kältere Böden, wie es zum Beispiel im Spätherbst der Fall ist, wird Feldsalat oft vorkultiviert, da er sonst nicht keimt. Dafür wird der Samen von der Keimung bis zum Heranwachsen zur Jungpflanze im Gewächshaus vorgezogen und erst dann ins Freiland umgepflanzt.
Der Feldsalat mag es gerne sonnig, nicht zu trocken und ohne Konkurrenz von anderen Unkräutern – und gilt ansonsten als pflegeleicht. Raupen, Blattläuse und Mehltau können zwar Schaden am Feldsalat anrichten, doch mit einer guten Bodenvorbereitung können Landwirte dem Befall von Schädlingen vorbeugen und mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln bei Bedarf gegen das Ungeziefer vorgehen.
Von der Ernte schnell auf den Teller
Hat der Feldsalat eine Rosette gebildet, muss er geerntet werden, denn sonst beginnt er zu „schossen“ und verliert seinen milden Geschmack. Nun heißt es Hand anlegen, denn Erntehelfer schneiden jede einzelne Feldsalat-Rosette per Hand knapp über der Wurzel mit einem scharfen Messer ab. Nach der Ernte muss es schnell gehen, denn Feldsalat bleibt nur wenige Tage frisch. Vom Feld geht es in die hofeigene Waschanlage, wo Erde und andere Bodenreste vom Feldsalat entfernt werden. Nach dem Verlesen wird er meist noch auf dem Hof verpackt und wird gekühlt zu Restaurants, Einzelhändlern oder Supermärkten transportiert.
Feldsalat in der Küche
Gekühlt hält sich Feldsalat einige Tage. Vor der Zubereitung den Feldsalat noch einmal gründlich waschen und eventuelle Wurzelreste entfernen – sonst knirscht es gerne mal beim Essen. Das Salatdressing erst kurz vor dem Servieren hinzufügen, denn Feldsalat fällt sehr schnell in sich zusammen und wird welk.
Der nussige Geschmack des Salats kommt in Kombination mit einer einfachen Vinaigrette und Nüssen noch besser zur Geltung. Mit gebratenem Ziegenkäse, Birnen, Walnüssen und Honig-Senf-Dressing harmoniert das gesunde Grün sehr gut. Feldsalat macht sich jedoch auch gut neben deftigen Speisen, zum Beispiel geräucherter Ente, oder in lauwarmen Salaten mit Linsen, Speck und getrockneten Feigen oder aber neben gebratener Hühnerbrust.