Das macht die Erdbeere so besonders 

Erdbeeren gehören zur Familie der Rosengewächse. Auch, wenn der Name etwas anderes vermuten lässt. Erdbeeren zählen nicht zum Obst, sondern zu den Nüssen. Botanisch gesehen werden sie Sammelnussfrucht genannt. Die eigentlichen Früchte sind die Nüsschen, die auf der Schale zu sehen sind. Das süßliche rote Fruchtfleisch ist eine Scheinfrucht, die die Pflanze bildet. 

Geschichtlich gesehen, begleitet uns die Erdbeere schon eine lange Zeit. Bereits in der Steinzeit wurde die Walderdbeere großflächig kultiviert. Diese Sorte Erdbeeren ist deutlich kleiner als handelsübliche Erdbeeren. Wenn Du durch den Wald spazierst, kannst Du die Pflanzen der Walderdbeeren manchmal entdecken. Die Früchte sind meist nur so groß wie eine Murmel. 

Auf der Suche nach größeren Erdbeeren wurde man in Nordamerika und Chile fündig. Die Pflanzen der Scharlach-Erdbeere sowie der Chile-Erdbeere gelangten nach Europa. Eine Kreuzung der beiden Sorten bildet den Stamm der heutigen Sorten. Durch den gewinnbringenden Anbau der Scharlach- und Chile-Erdbeere geriet die Walderdbeere immer mehr in den Hintergrund.

So werden Erdbeeren in Deutschland angebaut

Bereits seit 1840 werden Erdbeeren erwerbsmäßig in Deutschland angebaut. Die Nachfrage ist jedes Jahr enorm: im Jahr 2018 haben wir in Deutschland auf 12.494 Hektar 118.771 Tonnen Erdbeeren geerntet. Weil wir Erdbeeren so gerne essen, deckt die heimische Erdbeerernte den Bedarf nicht vollständig ab. Deshalb werden Erdbeeren auch aus anderen Ländern, wie zum Beispiel Spanien importiert.

Die ideale Bodenbeschaffenheit für Erdbeeren

Zum Gedeihen der Früchte sind Boden und Standort entscheidend. Der Boden muss nährstoffreich und humos sein, und der Standort vollsonnig, denn desto mehr Sonne auf die Früchte scheint, desto süßer werden sie. Außerdem benötigen Erdbeeren ausreichend Wasser, um zu süßen Früchten heranzuwachsen.

Die Erdbeerpflanze ist eine mehrjährige Pflanze. Bevor das Feld das erste Mal bepflanzt wird, bereiten wir einen durchlässigen und aufgelockerten Boden vor. Wichtig ist es, dass das Feld frei von Unkraut ist. Dann erfolgt die Bepflanzung in Reihen mit einem Abstand von 80 bis 100 Zentimeter.

Die Erdbeerernte

Haben die Beeren rundum ihre saftig rote Farbe angenommen, sind sie erntereif. Mit der Hilfe von vielen Erntehelfern beginnen wir nun von Hand die Früchte zu ernten. Die Ernte erfolgt bei Trockenheit und beginnt früh morgens und endet in der Mittagshitze. Da die Früchte im reifen Zustand geerntet werden, müssen sie schnellstmöglich in den Verkauf. Regionale Supermärkte und Hofläden bieten die Freiland-Erdbeeren an. Wer mag, kann auch selbst auf das Feld und pflücken. Dafür gibt es regionale Selbstpflückfelder. Informiere Dich am besten bei Landwirten und Landwirtinnen in Deiner Region, ob sie Erdbeerfelder zum Selbstpflücken haben. Unser Tipp: lassen sich die grünen Kelchblätter leicht lösen, sind die Erdbeeren reif.

Ein Erdbeerfeld bringt meist 2 Jahre Ertrag, danach nimmt der Ertrag kontinuierlich ab. Daher wird nach den 2 Erntejahren oft eine Pause von 3-4 Jahren eingesetzt, bevor das Feld erneut mit Erdbeeren bepflanzt wird.

Erdbeeren sind ein leckerer & gesunder Snack

Erdbeeren sind nicht nur sehr lecker, sondern auch gesund. Mit nur 32 Kilokalorien pro 100 Gramm sind die Früchte kalorienarm und ideal als Snack für Zwischendurch. Kein Wunder bei einem Wassergehalt von 90%.

Gleichzeitig sind Erdbeeren auch wahre Vitaminbomben. Der Vitamin-C-Gehalt ist höher als der von Zitronen oder Orangen. Eine Schale mit 125 Gramm Erdbeeren deckt bereits Deinen Tagesbedarf an Vitamin C. Auch die anderen Nährstoffe wirken sich positiv auf unsere Gesundheit aus. Erdbeeren wirken blutdrucksenkend und fördern die Nierentätigkeit. Außerdem haben sie eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung.

Kein Wunder, dass jeder Deutsche durchschnittlich rund 3 Kilo jährlich an Erdbeeren isst.

Abwechslungsreiche Rezepte mit Erdbeeren 

Erdbeeren naschen wir am liebsten rund um die Uhr. Ob morgens im Obstsalat, mittags mit Quark oder abends in Kombination mit herzhaften Gerichten. Die aromatischen Früchte passen zu vielen Zutaten.

Wichtig ist es, dass die Früchte möglichst frisch sind. Erdbeeren halten sich nur wenige Tage. Wenn Du nicht alle Erdbeeren an einem Tag isst, solltest Du die restlichen Erdbeeren im Kühlschrank aufbewahren. Achte darauf, dass sie keinem Druck ausgesetzt sind. Wasche die Früchte vor dem Verzehr am besten. Dafür nimm eine Schüssel mit Wasser und bade die Erdbeeren vorsichtig darin. Mit den Händen kannst Du Schmutz und Staub entfernen. Nach dem Baden trockne die Früchte vorsichtig ab.

Klassische Erdbeerrezepte

Unser All-Time Favorit ist der Erdbeerkuchen. Auf den saftigen Tortenboden werden kreisförmig die gewaschenen Erdbeeren verteil, bis der ganze Kuchen belegt ist. Über die Erdbeeren wird dann noch gleichmäßig Tortenguss verteilt und fertig ist der Kuchen. Nach Belieben kann noch Schlagsahne dazu serviert werden.

Oder wie wäre es mit einem Erdbeer-Bananen-Smoothie? Die Früchte pürieren und mit etwas Naturjoghurt und Milch verdünnen und den erfrischend-süßen Smoothie in der Sonne genießen.

Ausgefallenere Erdbeerrezepte

Darf es mal etwas Neues sein? Wie wäre es, die süßen Früchte in herzhafte Gerichte zu integrieren?

Unser Tipp: Flammkuchen mit Erdbeeren und Ziegenkäse.

Den Flammkuchenteig ausbreiten und mit einer Masse aus Ziegenfrischkäse und Crème fraîche bestreichen. Dann die geschnittenen Erdbeeren und den Ziegenkäse darauf verteilen. Wer mag, kann noch Zwiebeln oder Pistazien hinzugeben. Dann ab in den Ofen. Auf den fertig gebackenen Flammkuchen verteilen wir dann noch etwas Rucola.

Lasst es Euch schmecken!