Bärlauch und was ihn so besonders macht
Bärlauch ist der Frühlingsbote der Kräuter und gilt als ein sehr gesundes, schmackhaftes Lebensmittel. Doch Obacht – beim Sammeln im Wald solltest Du genau unterscheiden können zwischen dem giftigen Maiglöckchen und dem wohlschmeckenden Bärlauch. Sicherer ist es, die Kräuter in Hofläden oder auf Märkten in Deiner Region zu kaufen. Von seiner heilenden Wirkung bis hin zu leckeren Rezepten – in diesem Beitrag erfährst du alles über Bärlauch!
Steckbrief des Bärlauchs
Name und Pflanzenfamilie: Bärlauch gehört zur Familie der Lauchgewächse und ist unter dem botanischen Namen „Allium ursinum“ bekannt. Umgangssprachlich heißt Bärlauch auch wilder Knoblauch, Hexenzwiebel oder Wurmlauch.
Standort: Bärlauch hat im Vergleich zu vielen anderen Pflanzen eher ungewöhnliche Anforderungen an seinen Standort, denn er mag es feucht und schattig. Deshalb wächst er besonders gut in Wäldern oder in der Nähe von Bächen.
Aussehen und Merkmale: Die Bärlauchpflanze erreicht Höhen zwischen 20 cm und einem knappen Meter. Sie verströmt einen intensiven, an Knoblauch erinnernden Geruch und hat lanzenförmige Blätter.
Erntezeit: Die Ernte des Bärlauchs beginnt im März und reicht bis in den Juni. Beim Sammeln wilder Kräuter solltest Du dir sicher sein, dass Du den Unterschied zwischen Bärlauch und ihm ähnelnden, jedoch giftigen Pflanzen kennst.
Beim Pflücken von wildem Bärlauch gilt: Bitte achte darauf, nur so viel zu ernten, wie Du wirklich benötigst – in der Regel nicht mehr als die Menge eines Handstraußes. Das ist auch gesetzlich geregelt (§ 39 Bundesnaturschutzgesetz). In vielen Regionen sind die Bestände durch übermäßiges Sammeln gefährdet – und Rücksichtnahme ist wichtig, denn der Wald gehört nicht uns allen.
Tipp: Bärlauch lässt sich auch wunderbar im eigenen Garten unter schattigen Laubbäumen kultivieren – so kannst Du ganz legal und nachhaltig ernten, wann immer Du möchtest.
Verwendung: Bärlauch gilt als Heilpflanze und wirkt wohltuend bei Verdauungsstörungen und Erkältungen. Die Pflanze hilft gegen hohen Blutdruck und baut die Darmflora nach einer Antibiotika-Behandlung wieder auf. Dank seines intensiven Geschmacks nach Knoblauch findet Bärlauch auch eine breite Anwendung in der Küche. Er gehört zu den beliebtesten Wildkräutern im Frühling und harmoniert mit vielen Zutaten. Im weiteren Verlauf dieses Beitrags findest du einige leckere Bärlauch-Rezepte!
Verwechslungsgefahr: Bärlauch und andere giftige Pflanzen
Herbstzeitlose, Maiglöckchen und Bärlauch – was sie eint, sind ihre sattgrünen, lanzenförmigen Blätter. Doch während Bärlauch gesundheitsfördernd ist, sind Herbstzeitlose und Maiglöckchen giftig. Deshalb solltest Du die Unterschiede zwischen den Pflanzen sicher kennen, bevor du wilden Bärlauch pflückst. Besonders der Geruch liefert Dir eindeutige Hinweise, um welche Pflanze es sich handelt.
Geruch: Wenn Du die Blätter jeder der drei Pflanzen vorsichtig zwischen den Fingern zerreibst und dann an ihnen riechst, wirst Du beim Bärlauch den intensiven Knoblauchgeruch feststellen. Herbstzeitlose und Maiglöckchen hingegen sind geruchsneutral.
Blätterform: Bärlauch ist mattgrün. Seine Blätter wachsen an dem dünnen Blattstiel einzeln empor.
An dem dünnen Blattstiel wachsen seine Blätter einzeln aus dem Boden. Maiglöckchen-Blätter hingegen wachsen paarweise am Stängel und haben eine glänzende Unterseite. Die Herbstzeitlose erinnert ein wenig an Lauch, denn die langen Blätter sehen aus, als hätten sie keinen Stiel. Sie wachsen direkt aus dem Boden und falten sich umeinander.
Blüten: Die Blüten der Herbstzeitlosen sind violett und damit eindeutig von den weißen Blüten des Bärlauchs und der Maiglöckchen zu unterscheiden. Allerdings blüht die Herbstzeitlose erst im August, wenn der Bärlauch längst verblüht ist. Das Maiglöckchen hat, wie der Name sagt, kleine weiße Glocken, die vom Stiel nach unten hängen. Der Bärlauch bildet dagegen viele kleine, sternförmige Blüten, die nach oben ragen.


Bärlauch in der Landwirtschaft
Bärlauch ist als Wildkraut in vielen Laubwäldern Deutschlands verbreitet. Dank der großen Nachfrage wird Bärlauch auch zunehmend im Feldanbau kultiviert.
Aussaat: Die Wahl eines schattigen und feuchten Standorts ist Grundvoraussetzung für ein gutes Wachstum der Kräuter. Im Herbst werden die Bärlauch-Zwiebeln in Reihen gepflanzt, denn Bärlauch ist ein sogenannter Kaltkeimer. Das bedeutet er braucht Frost, um zu keimen.
Wachstum und Pflege: Im Frühjahr treiben die Pflanzen aus und entwickeln ihre typischen lanzenförmigen Blätter. Bärlauch kann schon im ersten Jahr nach der Aussaat geerntet werden, doch die Ernte lohnt sich erst ab dem zweiten Jahr. Der Grund dafür ist, dass Bärlauch ein Selbstvermehrer ist und sich über die herabfallenden Samen in den Folgejahren immer mehr Pflanzen entwickeln. Bärlauch ist eine robuste Pflanze, die sich gut gegen Schädlinge und Krankheiten wehren kann. Allerdings bedienen sich Wühlmäuse gerne an dem schmackhaften Kraut.
Ernte: Bei der Ernte werden die einzelnen Blätter des Bärlauchs geschnitten und ähnlich wie andere Kräuter im Bund verkauft.

Leckere Bärlauch-Rezepte
Dank seines würzigen Aromas eignet sich Bärlauch für eine Vielzahl von Gerichten – roh, gekocht oder gebacken.
Roher Bärlauch
Roh lässt sich Bärlauch besonders gut als Pesto, in Dips oder einem Salat-Rezept verwenden. Für einen leckeren Salat kombinierst du kleingeschnittene Bärlauchblätter mit anderen Salatsorten und Gemüse und richtest ihn mit einer Vinaigrette an. Gehackt verfeinert Bärlauch auch Dips aus Frischkäse oder Quark. Zusammen mit Pinienkernen, Parmesan, Olivenöl und Gewürzen wird aus dem würzigen Kraut beim Pürieren ein schmackhaftes Pesto. Das Bärlauch-Pesto kannst Du als Sauce zu Pasta servieren oder als Aufstrich, beispielsweise für einen Burger.
Etwas Besonderes ist zudem Bärlauch-Butter: Dazu weiche Butter mit etwas Salz und klein gehackten Bärlauch-Blättern vermischen und erkalten lassen. Egal ob zum Grillen, auf dem Brot oder zu einem einfachen Nudelgericht – die Bärlauch-Butter verleiht Deinem Essen ein tolles Aroma.
Kochen mit Bärlauch
Ein Bärlauch-Risotto solltest Du in diesem Frühling mindestens einmal kochen, denn Reis, Weißwein, Parmesan und Bärlauch lassen sich sehr gut kombinieren. Beim Risotto kannst Du Zutaten variieren und beispielsweise Ziegenkäse anstelle von Parmesan verwenden und das Ganze mit gerösteten Pinienkernen garnieren. An kalten Tagen wärmt eine Kartoffel-Bärlauch-Suppe Dich auf und versorgt Dich mit wichtigen Nährstoffen. Für dieses Rezept dünstest Du eine Zwiebel in Öl an und gibst geschälte und geschnittene Kartoffeln hinzu. Mit Weißwein und Gemüsebrühe ablöschen und weich garen lassen. Abschließend Sahne, Creme fraiche und Bärlauch hinzugeben, pürieren und abschmecken.

Backen mit Bärlauch
Frisch gebackenes Brot ist immer etwas Feines – und ein wenig Bärlauch im Teig verleiht Deinem Brot eine besondere Note. Auch für herzhafte Muffins, eine Quiche oder in einer Lasagne eignet sich Bärlauch perfekt. Verwende Deine üblichen Rezepte und setze Bärlauch beispielsweise anstelle von oder in Kombination mit Spinat ein.